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Der Prophet Amos

01     02     03     04     05     06     07     08     09     Gliederung

 

Gott sucht sein Volk heim, damit es ihn sucht

Amos war offenbar ein wohlhabender Mann, der in der Umgebung von Tekoa, 16 Kilometer südlich von Jerusalem, als Züchter und Viehhirt lebte. Gott berief ihn zum Propheten, um dem Nordreich Israel sein Gericht anzukündigen. Das befand sich zu dieser Zeit unter Jerobeam II. auf dem Höhepunkt seiner Macht. Der König hatte Israels Grenzen im Norden bis nach Syrien hinein ausgedehnt und auch Israels Gebiete östlich des Jordan zurückerobert. Der Dienst des Propheten Amos begann zwei Jahre vor dem großen Erdbeben (Amos 1,1), vermutlich im Jahr 762 v.Chr. Zweck seiner Botschaft war es, Israels Gewissen zu wecken und das Volk aus seinem trügerischen Optimismus aufzuschrecken. Man nennt Amos auch den "Jakobus des Alten Testaments". Der Name Amos bedeutet: "Der (von Jahwe) Getragene".

Amos warnt die Herrschenden in Israel wegen ihrer geistlichen, moralischen und sozialen Verdorbenheit vor dem nahen Gottesgericht.

1-2: Gottes Strafgericht rückt näher

1  1 Reden des Amos, eines Schafzüchters aus Tekoa, über Israel. Er empfing die Botschaft in Form von Visionen, als Usija König von Juda und Jerobeam Ben-Joasch König von Israel war, zwei Jahre vor dem Erdbeben.

Das Gericht über Israels Nachbarn

2 Amos sagte:

Jahwe brüllt von Zion her, / aus Jerusalem schallt seine Stimme. / Da vertrocknen die saftigen Weiden, / selbst der Gipfel des Karmel verdorrt.

3 So spricht Jahwe:

Wegen drei Verbrechen, die Damaskus* beging, / wegen vier nehme ich es nicht zurück, / denn mit eisernem Dreschschlitten / zerdroschen sie Gilead*. 4 Darum lege ich Feuer an Hasaëls Haus, / es frisst Ben-Hadads Paläste. 5 Den Riegel von Damaskus werde ich zerbrechen. / Ich rotte den Herrscher von diesem Sündental aus, / den Zepterträger aus diesem Lusthausen.* / Die Bevölkerung von Syrien muss in die Verbannung nach Kir*, / sagt Jahwe.

1,3: Damaskus war die Hauptstadt von Syrien.
1,3: Gilead. Landschaft östlich des Jordan, Wohnsitz der Stämme Ruben, Gad und halb Manasse. Dieses Gebiet war von syrischen Truppen zur Zeit von Hasaël (842-796 v.Chr.) und seinem Sohn Ben-Hadad III. (796-775 v.Chr.) grausam erobert worden.
1,5: Sündental und Lusthausen (Hebräisch: Bikat-Awen; Bet-Eden) sind hier wahrscheinlich symbolische Namen für Damaskus.
1,5: Kir. Ort in Mesopotamien, Identität unbekannt.

6 So spricht Jahwe:

Wegen drei Verbrechen, die Gaza* beging, / wegen vier nehme ich es nicht zurück, / denn ganze Dörfer haben sie entvölkert / und die Verschleppten an Edom* verkauft.* 7 Darum lege ich Feuer an die Mauern von Gaza, / damit es seine Paläste frisst. 8 Ich rotte den Herrscher von Aschdod aus, / den Zepterträger von Aschkelon*. / Ekron wird meine Hand zu spüren bekommen, / und der Rest der Philister wird verschwinden, sagt Jahwe, der Herr.

1,6: Gaza. Philisterstadt am Mittelmeer.
1,6: Edom. Land östlich der Araba und südlich vom Toten Meer, bewohnt von den Nachkommen Esaus.
1,6: verkauft. Als die Philister zur Zeit des Königs Joram (851-845 v.Chr.) in Juda einfielen, haben sie laut Hieronymus ganze Dörfer bis auf den letzten Mann, samt Frauen und Kindern, in die Sklaverei nach Edom verkauft.
1,8: Aschdod, Aschkelon, Ekron waren Philisterstädte.

9 So spricht Jahwe:

Wegen drei Verbrechen, die Tyrus* beging, / wegen vier nehme ich es nicht zurück, / denn ganze Dörfer haben sie entvölkert / und die Verschleppten an Edom verkauft* / und nicht mehr an den Bruderbund gedacht. 10 Darum lege ich Feuer an die Mauern von Tyrus, / damit es seine Paläste frisst.

1,9: Tyrus war die wichtigste Hafenstadt an der phönizischen Küste, 56 km nördlich vom Berg Karmel.
1,9: an Edom verkauft. Siehe Joel 4,4-6!

11 So spricht Jahwe:

Wegen drei Verbrechen, die Edom beging, / wegen vier nehme ich es nicht zurück, / denn es hat seinen Bruder* mit dem Schwert verfolgt, / hat sein Erbarmen erstickt, / seinen Hass immer aufs Neue geschürt. 12 Darum lege ich Feuer an Teman*, / damit es die Paläste von Bozra* frisst.

1,11: Bruder. Gemeint ist das Brudervolk Israel (Vers 9), denn Jakob, der Stammvater Israels, und Esau, der Stammvater Edoms, waren Brüder.
1,12: Teman ist ein Gebiet mitten in Edom, in der Nähe von Petra.
1,12: Bozra. Wichtige edomitische Stadt, Schafzuchtzentrum, 40 km südöstlich vom Süd-Ende des Toten Meeres.

13 So spricht Jahwe:

Wegen drei Verbrechen der Nachkommen Ammons*, / wegen vier nehme ich es nicht zurück, / denn sie haben Schwangere in Gilead aufgeschlitzt, / nur um ihr Gebiet zu erweitern. 14 Darum lege ich Feuer an die Mauern von Rabba*, / damit es seine Paläste frisst / beim Kriegsgeschrei am Tag der Schlacht, / am Sturmtag unter Tosen. 15 Ihr König muss in die Verbannung, / er und seine Oberen mit ihm, sagt Jahwe.

1,13: Die Ammoniter waren nordöstliche Nachbarn der Moabiter.
1,14: Rabba war die Hauptstadt der Ammoniter, 38 km östlich vom Jordan, heute: Amman.

2  1 So spricht Jahwe:

Wegen drei Verbrechen der Leute von Moab*, / wegen vier nehme ich es nicht zurück, / denn sie haben die Knochen des Königs von Edom / zu Kalkstaub verbrannt. 2 Darum lege ich Feuer an Moab, / damit es die Paläste von Keriot* frisst. / Moab stirbt im Kampfeslärm, / beim Kriegsgeschrei und Hörnerschall. 3 Ich vernichte seinen Herrscher / und alle seine Oberen mit ihm, sagt Jahwe.

2,1: Die Moabiter lebten östlich des Toten Meeres zwischen den Flüssen Arnon und Zered.
2,2: Keriot. Heute: El Qereiyat, 13 km östlich vom Toten Meer.

Gegen Juda und Israel

4 So spricht Jahwe:

Wegen drei Verbrechen, die Juda beging, / wegen vier nehme ich es nicht zurück, / denn sie haben Jahwes Weisung verworfen, / seine Gebote übertreten / und wurden von falschen Göttern verführt, / denen schon ihre Väter nachliefen. 5 Darum lege ich Feuer an Juda, / damit es die Paläste von Jerusalem frisst.

6 So spricht Jahwe:

Wegen drei Verbrechen, die Israel beging, / wegen vier nehme ich es nicht zurück, / denn sie haben den Gerechten als Sklaven verkauft, / den Armen wegen einem Paar Schuhe. 7 Den Kopf der Hilflosen treten sie in den Staub, / die Gebeugten bringen sie um ihr Recht. / Vater und Sohn gehen zur selben Hure / und entweihen so meinen heiligen Namen. 8 Sie strecken sich auf gepfändeten Kleidern aus. / Das tun sie neben jedem Altar. / Von Bußgeldern kaufen sie Wein / und trinken ihn im Gotteshaus.

9 Dabei hatte ich doch das Amoritervolk vor ihnen her vernichtet, / das groß war wie die Zedern / und stark wie die Eichen. / Oben rottete ich seine Früchte aus / und unten die Wurzeln. 10 Ich bin es auch gewesen, / der euch aus Ägypten herbrachte, / der euch vierzig Jahre in der Wüste führte, / damit ihr das Amoriterland in Besitz nehmen konntet. 11 Einige von euren Söhnen ließ ich als Propheten auftreten, / andere eurer jungen Männer wurden Nasiräer*. / So ist es doch, ihr Leute von Israel! – Das hat Jahwe gesagt.

2,11: Nasiräer. Männer, die sich Gott weihten und während dieser Zeit ihre Haare nicht schneiden und keinen Alkohol trinken durften.

12 Doch ihr gabt den Nasiräern Wein zu trinken / und habt den Propheten das Weissagen verboten. 13 Passt auf! Ich lasse den Boden unter euch schwanken, / wie ein Wagen schwankt, der voll von Garben ist. 14 Dann kann auch der Schnellste nicht mehr entkommen, / dem Starken versagen die Kräfte, / auch der Held kann sein Leben nicht retten. 15 Der Bogenschütze wird überrannt, / der Schnellläufer rettet sich nicht, / auch der Reiter kann sein Leben nicht schützen. 16 Selbst der tapferste Held / flieht nackt an jenem Tag, sagt Jahwe.

3-6: Gründe für das Gottesgericht

Das bevorzugte Volk

3  1 Hört, was Jahwe über euch sagt, ihr Israeliten, / über das ganze Geschlecht, das ich aus Ägypten herausgeführt habe! 2 Von allen Völkern der Erde habe ich nur euch ausgewählt. / Deshalb ziehe ich euch zur Rechenschaft für alle eure Vergehen.

Der Prophet muss reden

3 Gehen wohl zwei miteinander, / ohne sich begegnet zu sein? 4 Brüllt der Löwe im Wald, / ohne Beute zu haben? / Brüllt der Junglöwe im Versteck, / wenn er nichts gefangen hat? 5 Wird ein Vogel im Bodennetz gefangen, / ohne dass es aufgestellt ist? / Springt das Klappnetz vom Boden hoch, / wenn sich nichts darin gefangen hat? 6 Wird in der Stadt Alarm geblasen, / ohne dass ein Bewohner erschrickt? / Geschieht ein Unglück in der Stadt, / ohne dass Jahwe es bewirkt? 7 Denn Jahwe, der Herr, tut nichts, / ohne seinen Dienern, den Propheten, / das Geheimnis zu enthüllen. 8 Der Löwe brüllt, / wer fürchtet sich da nicht? / Jahwe, der Herr, spricht, / wer wird da nicht zum Propheten?

Der Untergang Samarias

9 Lasst es hören in den Palästen von Aschdod / und denen im Land Ägypten: / "Versammelt euch auf den Bergen um Samaria herum / und seht euch das wilde Treiben dort an, / die Unterdrückung im Innern der Stadt! 10 Sie treten das Recht mit den Füßen, spricht Jahwe. / Mit Gewalt und Misshandlung häufen sie Schätze in Palästen auf."

11 Darum spricht Jahwe, der Herr: / "Feinde werden euer Land umzingeln, / sie reißen eure Festung nieder / und plündern eure Paläste."

12 So spricht Jahwe: "Wie ein Hirt aus dem Rachen des Löwen / vom Lamm nur zwei Unterschenkel rettet / oder nur einen Zipfel vom Ohr, / so werden die Israeliten gerettet, / die in Samaria auf ihrem Diwan sitzen, / auf ihren Ruhepolstern aus Damast."

13 "Hört und schärft es dem Haus Jakob* ein!", / spricht Jahwe, der Herr, Gott der Allmächtige. 14 "Es kommt der Tag, an dem ich Israel für seine Verbrechen zur Rechenschaft ziehe. / Dann rechne ich ab mit den Altären von Bet-El*: / Ich schlage ihre Hörner ab und lasse sie liegen. 15 Ich zertrümmere Winterhaus und Sommerpalast. / Die mit Elfenbein geschmückten Häuser werden verschwinden, / ja, mit den vielen Häusern ist es vorbei", sagt Jahwe.

3,13: Haus Jakob. Nachkommen von Jakob (Israel), dem Stammvater Israels.
3,14: Bet-El liegt 9 km nördlich von Jerusalem und war das Zentrum des pervertierten israelitischen Gottesdienstes, wobei Jahwe durch ein goldenes Kalb verehrt wurde.

Gegen die reichen Frauen

4  1 Hört dies Wort, ihr Kühe von Baschan*, / die ihr auf dem Berg Samarias wohnt! / Ihr unterdrückt die Schwachen / und schindet die Bedürftigen. / Ihr sagt zu euren Männern: / "Los, schafft uns zu trinken herbei!"

4,1: Baschan. Fruchtbare Hochebene östlich und nördlich vom See Gennesaret, bekannt für Rinderzucht.

2 Jahwe, der Herr, schwört bei seiner Heiligkeit: / "Passt auf, es werden Tage kommen, / da schleppt man euch an Haken weg, / an Fischerangeln die Letzten von euch! 3 Durch Mauerbreschen müsst ihr hinaus, / eine nach der anderen, / und werdet zum Bannort gejagt." sagt Jahwe.

Gott will Umkehr, nicht Kult

4 "Geht nach Bet-El und übt Verbrechen, / nach Gilgal* und sündigt noch mehr! / Bringt eure Schlachtopfer am nächsten Morgen, / euren Zehnten am übernächsten Tag! 5 Verbrennt als Dankopfer gesäuertes Brot, / ruft zu freiwilligen Opfern auf / und lasst es alle hören! / So liebt ihr es doch, ihr Israeliten!", / sagt Jahwe, der Herr.

4,4: Gilgal. Ort in der Nähe von Jericho, wo die Israeliten bei den 12 Steinen aus dem Jordan (Josua 4,19-20) wahrscheinlich eine Kultstätte errichtet hatten (Hosea 9,15; 12,12).

6 "So habe auch ich euch nichts zu beißen gegeben. In euren Städten und Dörfern gab es Mangel an Brot. Und doch kehrtet ihr nicht zu mir um!", sagt Jahwe.

7 "So hielt auch ich den Regen zurück, drei Monate vor der Ernte. Auf die eine Stadt ließ ich es regnen, auf die andere Stadt nicht. Das eine Feld wurde beregnet; das andere, das keinen Regen bekam, verdorrte. 8 Von zwei, drei Städten schleppten sich die Leute zu einer Stadt hin, die noch Wasser hatte. Aber es reichte nicht für so viele. Und doch kehrtet ihr nicht zu mir um!", sagt Jahwe.

9 "Ich schickte euch Mehltau und Getreidebrand. Ich ließ eure Gärten und Weinberge vertrocknen. Eure Feigen- und Olivenbäume fraßen die Heuschrecken kahl. Und doch kehrtet ihr nicht zu mir um!", sagt Jahwe.

10 "Ich schickte euch die Pest wie einst den Ägyptern. Eure jungen Männer wurden im Kampf erschlagen. Eure Pferde gab ich den Feinden zur Beute. Ich ließ euch den Leichengestank eurer Heerlager in die Nase steigen. Und doch kehrtet ihr nicht zu mir um!", sagt Jahwe.

11 "Ich habe bei euch das Unterste zuoberst gekehrt, wie damals bei Sodom und Gomorra*. Da wart ihr wie ein angekohltes Holzscheit, das man aus dem Feuer reißt. Und doch kehrtet ihr nicht zu mir um!", sagt Jahwe.

4,11: Sodom und Gomorra. Städte, die Gott durch Feuer vernichtet hat (1. Mose 19,24-25).

12 "Deshalb handle ich so an dir, Israel. Und weil ich dir das alles antun werde, mach dich bereit, deinem Gott zu begegnen, Israel!"

13 Denn sieh, er formt die Berge, / er erschafft den Wind. / Er sagt dem Menschen, was er im Sinn hat. / Er macht das Morgenrot zur Finsternis, / er schreitet über die Gipfel der Erde. / Er heißt Jahwe, Gott, der Allmächtige.

Klagelied über Israel

5  1 (A)* Hört diese Botschaft, ihr Israeliten! / Ich stimme die Totenklage über euch an. 2 Erschlagen liegt sie da, / Israel, die junge Frau, / und steht nicht wieder auf. / Verlassen liegt sie auf eigenem Boden, / und niemand hilft ihr hoch. 3 Denn so spricht Jahwe, der Herr: "Die Stadt, die mit tausend Männern in den Kampf zieht, / wird nur hundert übrigbehalten, / und die mit hundert auszieht, / der bleiben nur zehn. / So wird es überall in Israel sein."

5,1: Die Verse 1-17 sind so aufgebaut, dass sich die Gedanken in der Reihenfolge ABCDCBA um die Verse 8-9 (D) gruppieren.

4 (B) Denn so spricht Jahwe, der Herr: / "Sucht mich, dann werdet ihr leben! 5 Sucht nicht Bet-El auf, / geht nicht nach Gilgal, / zieht nicht nach Beerscheba*! / Denn Gilgal droht die Verbannung / und Bet-El, Gotteshaus, wird zum Unheilshaus. 6 Sucht Jahwe, dann werdet ihr leben! / Sonst fällt er wie Feuer / über die Nachkommenschaft Josefs* her, / und niemand löscht es für Bet-El aus."

5,5: Auch die Stadt Beerscheba im Süden von Juda war offenbar ein Zentrum des Götzendienstes geworden.
5,6: Josef war der Vater von Efraïm und Manasse, den Stammvätern der größten Stämme des Nordreichs, deren Namen auch für das ganze Nordreich stehen konnten.

7 (C) Ihr wandelt Gerechtigkeit in Bitterkeit um / und tretet das Recht mit den Füßen.

8 (D) Er, der das Siebengestirn und den Orion schuf, / der Düsternis in Morgenlicht verwandelt / und den Tag verdunkelt zur Nacht, / der das Meereswasser ruft – und es flutet über die Erde.* / Sein Name ist Jahwe. 9 Vernichtung lässt er über dem Starken aufblitzen, / Verwüstung kommt über die befestigte Stadt.

5,8: es flutet über die Erde. Hier ist wohl nicht der Wasserkreislauf gemeint, sondern eher so etwas wie ein Tsunami.

10 (C) Sie hassen den, der offen für das Recht eintritt, / verabscheuen jeden, der die ganze Wahrheit sagt. 11 Weil ihr vom Hilflosen Pachtgeld verlangt / und Kornabgaben von ihm wollt, / habt ihr zwar Häuser aus Quadern gebaut, / werdet aber nicht darin wohnen, / habt ihr zwar schöne Weinberge gepflanzt, / werdet ihren Wein aber nicht trinken. 12 Ja, ich kenne eure Vergehen / und eure vielen Verbrechen. / Ihr bedrängt den Gerechten / und nehmt Bestechungsgelder an / und verweigert den Armen das Recht. 13 Darum schweigt der Kluge in dieser Zeit, / denn es ist eine böse Zeit.

14 (B) Sucht das Gute und nicht das Böse, / dann werdet ihr leben! / Und dann wird, wie ihr sagt, / Jahwe, der allmächtige Gott, mit euch sein. 15 Hasst das Böse und liebt das Gute! / Und sorgt für das Recht bei Gericht! / Vielleicht wird Jahwe, der allmächtige Gott, / dem Rest der Nachkommen Josefs gnädig sein.

16 (A) Darum spricht Jahwe, der Herr, der allmächtige Gott: / "Auf allen Plätzen herrscht Trauer, / Wehrufe hört man in allen Gassen. / Man ruft die Bauern zum Trauern herbei, / und zur Totenklage den, der die Klagelieder kennt. 17 Selbst in den Weinbergen wird Wehklage sein, / denn ich werde das Land durchziehen", / spricht Jahwe.

Frommer Selbstbetrug

18 Ihr wünscht euch den Tag Jahwes herbei, / doch ihr seid zu bedauern. / Was bringt euch der Tag Jahwes? / Er wird Finsternis sein und nicht Licht. 19 Es wird euch wie dem Mann ergehen, / der vor dem Löwen flieht / und einem Bären in die Quere kommt. / Hat er dann glücklich sein Haus erreicht / und stützt sich mit der Hand an die Wand, / da beißt ihn die Schlange. 20 So wird der Tag Jahwes Finsternis sein und nicht Licht, / schwarz wie die Nacht und ohne einen Schimmer Helligkeit.

21 "Ich hasse und verwerfe eure Feste, / eure Feiern kann ich nicht riechen! 22 Eure Brandopfer sind mir zuwider, / eure Speisopfer gefallen mir nicht. / Eure fetten Freudenopfer* mag ich nicht sehen! 23 Hört auf mit dem Geplärr eurer Lieder! / Euer Harfengeklimper ist nicht zu ertragen! 24 Nur das Recht soll fließen wie Wasser, / die Gerechtigkeit wie ein immer fließender Bach.

5,22: Beim Freudenopfer wurde im Gegensatz zum Brandopfer nur das Fett auf dem Altar verbrannt. Der größte Teil des Tieres durfte bei einer fröhlichen Opfermahlzeit gemeinsam mit Verwandten und Freunden verzehrt werden.

25 Habt ihr mir vierzig Jahre Schlacht- und Speisopfer gebracht, / damals in der Wüste, Haus Israel? 26 Oder habt ihr nicht schon damals / den Sikkut, euren Himmelskönig, getragen, / und Kiun* euren Sternengott? / Götter von euch selbst gemacht! 27 Darum lasse ich euch in die Gefangenschaft ziehen, / noch über Damaskus hinaus. / Das hat Jahwe gesagt, der ‹nicht umsonst› 'Gott der Heerscharen' heißt."*

5,26: Sikkut und Kiun (oder: Sakkut und Kewan) sind assyrisch-babylonische Götter.
5,27: Die Verse 25-27 werden von Stephanus in seiner Rede vor dem Hohen Rat nach der LXX zitiert (Apostelgeschichte 7,42-43).

Die Selbstsicherheit der Vornehmen

6  1 Wehe den Sorglosen in Zion, / den Sicheren auf dem Berg von Samaria, / weh der Elite des Ersten unter den Völkern, / an die sich das Haus Israel zu wenden pflegt. 2 Geht hinüber nach Kalne* und seht euch dort um, / geht von da in die große Stadt Hamat*, / steigt hinab ins Gat* der Philister! / Seid ihr besser als diese Reiche, / oder ist ihr Gebiet größer als eures? 3 Ihr wollt den Tag des Unglücks verdrängen / und fördert die Herrschaft der Gewalt. 4 Ihr liegt auf Betten aus Elfenbein / und räkelt euch auf Ruhepolstern. / Ihr verschlingt die Lämmer von der Herde weg, / die Kälber aus dem Maststall. 5 Ihr grölt zum Harfengeklimper, / wollt Lieder erfinden wie David. 6 Aus Opferschalen schlürft ihr Wein / und salbt euch mit den besten Ölen. / Doch der Untergang Josefs* schert euch nicht.

6,2: Kalne. Stadt in Nordsyrien, heute Kullan-Köy, 24 Kilometer nördlich von Aleppo.
6,2: Hamat. Heute Labwe, etwa 70 Kilometer nördlich vom Berg Hermon.
6,2: Gat. Östlichste Philisterstadt an der Grenze zu Israel. Heimatstadt Goliats (1. Samuel 17).
6,6: Untergang Josefs. Siehe Amos 5,6!

7 Darum werden sie als Erste verschleppt, / allen Verbannten voran. / Dann ist es mit dem Gejohle der Hingelümmelten vorbei.

Die Zerstörung Samarias

8 Jahwe, der Herr, hat bei sich selbst geschworen. / Spruch Jahwes, des allmächtigen Gottes: / "Ich verabscheue Jakobs Stolz, / ich hasse seine Paläste. / Die Stadt und alles darin / liefere ich aus."

9 Und wenn irgendwo, in einem einzigen Haus, noch zehn Menschen übrig geblieben sind, müssen auch sie sterben. 10 Und wenn ein Verwandter oder der Bestatter einen Toten aufhebt, um ihn aus dem Haus zu schaffen, und einen Überlebenden fragt, der im hintersten Winkel des Hauses sitzt: "Ist noch jemand bei dir?", und er antwortet: "Niemand!", dann wird der andere sagen: "Still! Nur nicht den Namen Jahwes nennen!"

11 Denn seht: Jahwe befiehlt, / da schlägt man das große Haus zu Bruch / und das kleinere in Trümmer. 12 Laufen Pferde denn die Felsen hoch, / oder pflügt man mit Rindern das Meer? / Doch ihr verwandelt das Recht in Gift / und was Gerechtigkeit bewirken soll in Bitterkeit. 13 Ihr freut euch über ein Unding* und sagt: / "Wir haben Karnajim* genommen! / Das haben wir aus eigener Kraft geschafft!" 14 "Passt auf! Ich werde gegen euch, Haus Israel", / spricht Jahwe, der allmächtige Gott, / "ein Volk aufstehen lassen, das euch quält / vom Zugang nach Hamat bis zum Steppenbach*."

6,13: Unding. Hebräisch: Lo-Dabar. Das war ein Ort im Grenzgebiet zu den Ammonitern, dessen Name bedeutete: "keine Sache" oder "kein Wort".
6,13: Karnajim. Stadt im Ostjordanland, deren Name "Hörner", d.h. "Macht", bedeutet.
6,14: Steppenbach. Wahrscheinlich der Grenzfluss zwischen Moab und Edom.

7-9: Visionen von Gottes Gericht

Die Heuschreckenplage

7  1 So hat mich Jahwe, der Herr, schauen lassen: Ich sah, wie er einen Heuschreckenschwarm schuf. Es war in der Zeit, als das Gras für den König gemäht worden war und das Spätgras zu wachsen begann. 2 Als die Heuschrecken alles Grün abgefressen hatten, sagte ich: "Herr, Jahwe, vergib doch! Wie kann Jakob sonst überleben? Es ist ja so klein." 3 Da hatte Jahwe Mitleid mit ihm. "Es soll nicht geschehen!", sagte er.

Das Feuer

4 Dann hat mich Jahwe, der Herr, Folgendes schauen lassen: Jahwe, der Herr, rief das Feuer zum Gericht herbei, das alles Wasser aufzehrte. Als es auch das Ackerland fressen wollte, 5 rief ich: "Herr, Jahwe, halte doch ein! Wie kann Jakob sonst überleben? Es ist ja so klein." 6 Da hatte Jahwe Mitleid mit ihm. "Auch das soll nicht geschehen!", sagte Jahwe, der Herr.

Das Senkblei

7 Dann ließ er mich Folgendes sehen: Der Herr stand auf einer senkrechten Mauer und hatte ein Lot in der Hand. 8 Und Jahwe sagte zu mir: "Was siehst du, Amos?" – "Ein Lot", sagte ich. Da sagte der Herr: "Pass auf! Ich lege ein Lot an mein Volk Israel an, ich werde es nicht mehr verschonen. 9 Dann werden die Opferhöhen Isaaks* veröden, und die Heiligtümer Israels Trümmer sein. Und gegen das Königshaus Jerobeams erhebe ich mich mit dem Schwert."

7,9: Isaak war der Vater von Israel (Jakob).

Amos wird aus Israel ausgewiesen

10 Amazja, der Oberpriester von Bet-El, ließ König Jerobeam von Israel melden: "Amos zettelt mitten in Israel eine Verschwörung gegen dich an. Seine Worte sind unerträglich für das Land. 11 Er hat nämlich gesagt: 'Jerobeam stirbt durch das Schwert, und Israel wird aus seinem Land in die Verbannung geführt.'"

12 Zu Amos sagte Amazja: "Geh weg von hier, Seher! Verschwinde nach Juda! Dort kannst du dein Brot verdienen und weissagen, was du willst. 13 In Bet-El jedenfalls trittst du nicht länger auf! Denn das hier ist ein Staatsheiligtum, das dem König gehört."

14 Amos erwiderte Amazja: "Ich bin weder Berufsprophet noch gehöre ich zu einer Prophetengemeinschaft, sondern ich züchte Rinder und Maulbeerfeigenbäume. 15 Doch Jahwe holte mich von der Herde weg und sagte zu mir: 'Geh und rede als Prophet zu meinem Volk Israel!' 16 Du willst mir verbieten, Israel die Botschaft Gottes zu bringen, du verwehrst mir, den Nachkommen Jakobs zu weissagen? Hör darum, was Jahwe dir zu sagen hat: 17 'Deine Frau wird hier in der Stadt eine Hure werden. Deine Söhne und Töchter werden durch den Krieg umkommen. Dein Grundbesitz wird mit dem Messband verteilt und du selbst wirst in der Fremde sterben, in einem unreinen Land. Denn Israel muss auf jeden Fall weg von seinem Land und zieht in die Gefangenschaft.'"

Ein Korb mit reifem Obst

8  1 Dann ließ Jahwe, der Herr, mich Folgendes sehen: Ich sah einen Korb mit reifem Obst. 2 "Amos, was siehst du?", fragte er mich. "Einen Korb mit reifem Obst", antwortete ich. Da sagte Jahwe: "Ja, mein Volk Israel ist reif für das Ende. Ich werde es nicht länger verschonen. 3 Dann werden die Gesänge im Palast zu Geheul, spricht Jahwe. Leichen in Menge, hingeworfen überall. – Still!"

Gegen die Ausbeutung

4 Hört her, die ihr die Schwachen unterdrückt / und die Armen im Land ruiniert! 5 Ihr sagt: "Wann ist das Neumondfest endlich vorbei? / Dann können wir Getreide verkaufen! / Wann ist nur der Sabbat vorüber? / Dann bieten wir Korn an. / Wir verkleinern das Getreidemaß, / erhöhen aber den Preis / und stellen die Waage falsch ein. 6 Wir kaufen Sklaven für Geld / und Arme für ein Paar Schuhe / und verkaufen noch den Abfall vom Korn."

7 Bei Jakobs Stolz* hat Jahwe geschworen: / "Nie werde ich ihre Taten vergessen! 8 Erbebt darüber nicht die Erde, / erschrecken nicht all ihre Bewohner? / Hebt sie sich nicht wie der Nil, / ist sie nicht aufgewühlt und senkt sich wieder / so wie der Strom von Ägypten?"

8,7: Jakobs Stolz. Im Gegensatz zu Amos 6,8 kann sich der Ausdruck hier auf Gott selbst beziehen, auf den die Israeliten stolz waren, oder auf das Land Israel (Psalm 47,5).

9 "An jenem Tag", spricht Jahwe, der Herr, / "geht die Sonne schon am Mittag unter. / Am helllichten Tag bringe ich Finsternis über die Erde. 10 Ich verwandle eure Feste in Trauer. / Eure Gesänge werden Totenlieder sein. / Auf die Hüften bring ich euch den Trauersack / und auf jeden Kopf eine Glatze. / Ich lasse euch trauern wie um den einzigen Sohn. / Bitter wird das Ende dieses Tages sein."

11 "Seht, es kommen Tage", spricht Jahwe, der Herr, / "da schicke ich Hunger ins Land. / Es ist nicht ein Hunger nach Brot, / es ist kein Durst nach Wasser, / sondern sie lechzen nach den Worten Jahwes. 12 Dann wanken sie von Meer zu Meer, / vom Norden bis zum Osten, / nur um das Wort Jahwes zu suchen. / Doch finden werden sie es nicht. 13 An jenem Tag werden die schönen jungen Mädchen / und die jungen Männer ohnmächtig vor Durst, 14 sie, die bei Samarias Schuldgötzen schworen / und sagten: 'Der Gott von Dan sei mein Zeuge!', / und: 'Bei den Göttern von Beerscheba!'* / Sie werden zu Boden stürzen / und sich nicht mehr erheben."

8,14: Wörtlich: auf dem Weg nach Beerscheba, siehe 2. Könige 23,8.

Jahwe am Altar

9  1 Ich sah den Herrn am Altar vor dem Tempel stehen. Er befahl:

"Schlag auf die Kapitelle der Säulen, / dass die Fundamente erzittern, / zerschmettere ihren Kopf! / Was dann von ihnen noch übrig ist, / das töte ich mit dem Schwert. / Kein Flüchtling wird entfliehen, / keiner von ihnen entkommt, / niemand wird sich in Sicherheit bringen. 2 Und brächen sie auch in die Totenwelt ein, / holte ich sie von dort zurück. / Stiegen sie in den Himmel hinauf, / holte ich sie von da herunter. 3 Und wenn sie sich auf dem Karmel* versteckten, / holte ich sie von dort hervor. / Selbst wenn sie sich vor mir / auf dem Grund des Meeres verbergen, / so würde sie die Seeschlange beißen / nach meinem Befehl. 4 Und wenn sie vor ihren Feinden her in die Gefangenschaft zögen, / würde ich dort dem Schwert befehlen, sie zu töten. / Ich behalte sie im Auge, / um ihnen Böses anzutun, nichts Gutes."

9,3: Karmel. Berg, der die Küstenebene Israels am Mittelmeer durchbricht.

Was für ein Gott!

5 Jahwe, der Herr aller Heere: / Berührt er die Erde, so bebt sie, / dass all ihre Bewohner trauern. / Dann hebt sie sich wie der Nil / und senkt sich wie der Strom von Ägypten. 6 Er hat das Himmelsgewölbe über der Erde gegründet / und sich droben im Himmel seine Wohnung gebaut. / Er ruft das Wasser aus dem Meer, / und es regnet auf die Erde herab. / Sein Name ist Jahwe.

Kein Sonderrecht für Israel

7 "Seid ihr etwas Besseres als die Leute von Nubien*, ihr Israeliten?", spricht Jahwe. "Gewiss habe ich euch aus Ägypten geführt, aber auch die Philister aus Kaftor* und die Syrer aus Kir*. 8 Passt auf! Jahwe, der Herr, hat das sündige Königreich im Blick und wird es von der Erde verschwinden lassen. Allerdings rotte ich die Nachkommen Jakobs nicht völlig aus", sagt Jahwe.

9 "Passt nur auf! Ich werde den Befehl geben, Israel unter die Völker zu zerstreuen. Sie werden so geschüttelt wie mit einem Sieb, dass nicht ein Steinchen zur Erde fällt. 10 Alle Sünder meines Volkes werden im Krieg zu Tode kommen, alle, die jetzt so sicher sagen: 'Du wirst das Unglück nicht herankommen lassen. Bis zu uns wird es nicht kommen!'"

9,7: Nubien. Hebräisch: Kusch. Land am Oberlauf des Nil, südlich von Ägypten.
9,7: Kaftor. Heimat der Vorfahren der Philister, vermutlich Zypern.
9,7: Kir bedeutet "Stadt", meint hier vielleicht ein Land, das die Syrer früher bewohnten.

9: Wiederherstellung nach dem Gericht

11 "An dem Tag werde ich die eingefallene Hütte Davids wieder aufrichten. Ihre Risse mauere ich zu, und ihre eingestürzten Wände ziehe ich neu hoch, sodass sie dasteht wie in uralter Zeit. 12 Dann werden die Israeliten den Rest von Edom in Besitz nehmen und alle Nachbarländer, über denen mein Name ausgerufen* war", spricht Jahwe, der es auch tun wird.*

9,12: Name ausgerufen. Zum Zeichen der Besitzergreifung.
9,12: Die Verse 11-12 werden von Jakobus auf dem Apostelkonzil frei nach der LXX zitiert (Apostelgeschichte 15,16-17).

13 "Es kommt eine Zeit", spricht Jahwe, "da folgt der Pflüger dem Schnitter auf dem Fuß und die Aussaat schließt sich an die Weinlese an. Die Berge triefen von Most und von allen Hügeln fließt es herab. 14 Dann werde ich für mein Volk Israel alles wieder zum Guten wenden. Sie bauen die zerstörten Städte auf und werden darin wohnen, sie pflanzen Weinberge an und werden den Wein davon trinken, sie legen Gärten an und werden von ihren Früchten essen. 15 Ich pflanze sie wieder in ihr Land ein, das ich ihnen gegeben habe, und lasse sie nie wieder herausreißen", spricht Jahwe, dein Gott.

 

 


Gliederung:  Der Prophet Amos

Gott sucht sein Volk heim, damit es ihn sucht

1-2: Gottes Strafgericht rückt näher

3-6: Gründe für das Gottesgericht

7-9: Visionen von Gottes Gericht

9: Wiederherstellung nach dem Gericht